Das Spiel mit Ball ist für die Ausbildung junger Spieler von grösster Wichtigkeit. So soll nicht nur Technik und Ballbehandlung intensiv trainiert werden, sondern vor allem das Entscheidungsverhalten mit Ball gefördert werden. Das eröffnet den Spielern in entscheidenden Spielsituationen mehr Handlungsmöglichkeiten und hilft ihnen, passende Lösungen für die jeweilige Situation zu finden.
Konsequenzen für das Training:
-> Lösungen für konkrete Spielsituationen trainieren. Bsp. Bei einem bestimmten Small Game wird der Spieler mit Ball gezielt unter Druck gesetzt.
-> Mit Überzahlsituationen arbeiten.
Konsequenzen für das Training:
-> Pass- und Schussübungen stets in Bewegung und mit Timing ausführen.
-> Kleine Spiele (Small Games) fördern die Spielintelligenz und Bewegungen mit Timing
Durch effektive Variation von Pass- und Laufspiel ist es schwierig das Offensivspiel vorauszusehen. Oberstes Gütekriterium für unser Offensivspiel ist die Geschwindigkeit. Diese erreichen wir durch schnelle Entscheidungen, scharf gespielte, präzise Pässe und Laufspiel mit hohem Tempo. Video 1, Video 2.
Konsequenzen für das Training:
-> Kleine Spiele (Small Games) mit Spezialregeln. Bsp. Tor nur auf Direktschuss, Egospiel, Jokerspiel, Limitierung Ballberührungen bzw. Ballbesitz, zusätzliche Passstationen, etc.
Mit dem Leitsatz "denke Tor" ist die Philosophie verankert, dass jede offensive Handlung im Endeffekt einem Torabschluss generieren soll. Ein unbedingter Wille, das Tor zu erzielen, gepaart mit einer herausragenden Schussqualität sind die Hauptmerkmale dieses Spielprinzips. Dies bedeutet nicht, dass wir jedes Mal sofort den Abschluss suchen, denn der Torschuss darf nicht die Lösung eines spielerischen Problems sein. Video.
Dies
Konsequenzen für das Training:
-> Kleine Wettkämpfe bei Schussübungen fördern die Entschlossenheit Tore zu erzielen.
Eine Auslösung ist ein Angriff, der in der eigenen Platzhälfte gestartet wird und das Defensivsystem des Gegners auszuspielen versucht. Im Kapitel "Defensive" wurden verschiedene Defensivsysteme vorgestellt. Je nachdem, wie der Gegner verteidigt, sind gewisse Auslösungen erfolgsversprechender als andere. Hier werden in kurzer Form einige Ideen für erfolgreiche Auslösungen gegen die jeweiligen Systeme erläutert.
Auslösung gegen...
1:2:2: In diesem System ist freier Spielraum in der gegnerischen Deffensivzone, also direkt vor bzw. neben dem gegnerischen Tor. Die Defensive versucht mit hohem Pressung zu verhindern, dass dorthin gespielt werden kann. Ziel der Offensive ist diese Drucksituationen zu meistern. Am ehesten gelingt dies mittels einfachen und klaren Spielideen.
2:1:2: In den sogenannten Seitentaschen - dem Raum an der Bande zwischen dem Verteidiger und dem Stürmer - ist in diesem System meist wenig Druck vorhanden. Das auslösende Team sollte versuchen in diese Taschen reinzuspielen, um von dort aus Druck in die Mitte, den Slot, ausüben zu können. Pässe vom Verteidiger in die Mitte sind nur bedingt sinnvoll, da der Center des gegnerischen Teams diese Zone meist gut abdeckt.
2:2:1: Der hohe Slot (Raum zwischen Verteidiger und Mittespieler) ist in diesem System oft die Schwachstelle. Die auslösende Mannschaft sollte daher versuchen möglichst einfach das Dreieck der vorderen Gegenspieler zu überspielen, um danach durch Pass oder Laufspiel in den Slot zu gelangen.
Damit Auslösungen effektiv sind, müssen die Spieler klare Spielideen im Kopf haben. Je höher das Niveau, desto mehr kommt dem Timing und der Variation Bedeutung zu. Ebenso ist es wichtig, dass die Spieler kreativ denken und selber Lösungen mit Ball suchen.
W (oder M) System: In diesem System geht oftmals die Kompaktheit verloren. Entstehende Lücken müssen vom auslösenden Team erkannt und ausgenutzt werden. Es existieren verschiedene Möglichkeiten, das System zu überspielen. Meist wird versucht auf die Seite auszulösen, wo der Gegner weniger guten Druck ausüben kann. Eine andere Variante ist, bewusst auf die Druckseite auszulösen, um von dort aus schnell weiterzuspielen - beispielsweise von der Seitentasche in die Ecke und von dort anschliessend einen Seitenwechsel hinter dem Tor anstreben.
Manndeckung: Grundprinzipien in den Auslösungen gegen die Manndeckung sind Tempowechsel der Spieler die nicht am Ball sind (2. Spielerrolle, siehe Kapitel "4 Spielerrollen") und die Zweikampfstärke des Ballführenden Spielers. Varianten gegen Manndeckung auszulösen sind so zahlreich wie der Sand am Meer. Eine Gemeinsamkeit der Auslösungen gegen die Manndeckung: Sie starten in den meisten Fällen mit einem Spieler hinter dem eigenen Tor.